About being on the road

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(Deutsch weiter unten: “Übers Unterwegssein”)

“May you find what you are looking for”, this sentence has been bothering me since I heard it. A monk from a Georgian monastery has given it to me as a farewell. What am I looking for? A Buddhist in the Himalayas reminded me, “When you find it, you know what have looking for.” Why do I have to search for something when I’m on the road? Being on the road – what does that mean? What is it like to experience foreign countries, people and cultures on a journey around the world? Not knowing in the morning where I arrive in the evening? Homesickness is displaced by wanderlust. My curiosity is pushing me forward. Again and again I meet people with the same interests who are on the road. They tell me their stories. Everyone is looking for freedom and adventure. Without plan, because “no plan is the best plan,” is the credo. “You only have one life, enjoy it!”, So the common mantra. Small problems doesn`t matter – big problems become stories that make up the journey. I have the coordinates flocked in, I’m open to new roads, new routes and places I’ve never been. The search for the best views, the most interesting places, the most beautiful beaches and the most winding roads determine my way. Attractions are checked for their worthiness. The questions are repeated: how long have you been on the road? How many countries did you drive? Where did you like it best? Where do you want to go next? The answer remains the same: I do not count countries and have liked it almost everywhere in different ways. I do not search, I want to find what I was not looking for. If it gets too much with the impressions and the encounters, I push the brake, if boredom sneaks, I’ll accelerate. If possible, determine the rhythm of life yourself. The weather, the temperature, the roof over your head, set the pace in which you dance through life. I have learned to be much happier with little. Big becomes very small and small sometimes big. To look at your own self from several perspectives. Question the old one. Learning something new. Being on the move is more than just traveling. It is life, sometimes survival, between departure and arrival, between start and destination that does not exist. What drives me? The flight from boredom and everyday life, the thirst for adventure and / or curiosity? Do I want to get away from something or am I attracted by something? Being on the move means not being able to answer all the questions, but pretending to have an answer for everything. “Go big or go home!”, another big mouth word of people on narrow tires. Some collect tens of thousands of friends and followers in their social networks. Between all their posts and comments they overlook the meaning of the journey. When you are on the way to becoming a content generator, the view of the horizon fades away. “The interruptions are the journey,” wrote Ted Simon, the old guru of motorcycling, in one of his books when there was no Facebook and Instagram. I’m on my way because my soul has wanderlust. I just followed her. I am her follower and she is my influencer. My soul, that was what I was looking for. No, the other way around: she was already there, I just wasn`t aware of it.

„May you find what you are looking for”, dieser Satz beschäftigt mich, seitdem ich ihn gehört habe. Ein Mönch aus einem georgischen Kloster, hat ihn mir zum Abschied mitgegeben. Ja, was suche ich? Ein Budhhist im Himalaya gab mir zu bedenken: „Wenn du es gefunden hast, weißt du  wonach du gesucht hast.“ Warum muss ich etwas suchen, wenn ich unterwegs ist? Unterwegs zu sein – was heißt das eigentlich? Wie ist es, auf einer Reise um die Welt fremde Länder, Menschen und Kulturen zu erfahren? Morgens nicht zu wissen wo ich abends ankomme? Heimweh wird verdrängt vom Fernweh. Meine Neugier erstickt die Routine im Keim. Immer wieder treffe ich auf Leute mit den gleichen Interessen, die auch unterwegs sind. Sie erzählen mir ihre Geschichten. Alle sind auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer. Ohne Plan, denn „kein Plan ist der beste Plan“, heißt das Credo. „Du hast nur das eine Leben, genieße es!“, so das gemeinsame Mantra. Kleine Probleme werden gleichgültig – große Probleme werden zu Geschichten, die die Reise ausmachen. Ich habe die Koordinaten eingepflockt, bin offen für neue Wege, neue Routen und für Orte, wo ich noch nie gewesen bin. Die Suche nach den besten Aussichten, den interessantesten Plätzen, den schönsten Stränden und den kurvigsten Straßen bestimmen meinen Weg. Sehenswürdigkeiten werden auf ihre Würdigkeit geprüft. Die Fragen wiederholen sich: Wie lange bist du schon unterwegs? Durch wie viele Länder bist du gefahren? Wo hat es dir am besten gefallen? Wo willst du hin? Die Antwort bleibt die gleiche: Ich zähle keine Länder und gefallen hat es mir fast überall in unterschiedlicher Art und Weise. Ich suche nicht, ich will finden, was ich nicht gesucht habe. Wenn’s zu viel wird mit den Eindrücken und den Begegnungen, haue ich die Bremse rein, wenn sich Langeweile anschleicht, gebe ich Gas. Den Rhythmus des Lebens möglichst selbst bestimmen. Das Wetter, die Temperatur, das Dach überm Kopf, geben den Takt vor, in dem du durchs Leben tanzt. Ich habe gelernt mit Wenig viel zufriedener zu sein. Großes wird ganz klein und Kleines manchmal groß. Das eigene Ich aus mehreren Perspektiven betrachten. Gewohntes in Frage stellen. Neues lernen. Unterwegs sein ist mehr als nur reisen. Es ist das Leben, manchmal das Überleben, zwischen Abfahrt und Ankunft, zwischen Start und dem Ziel, das es nicht gibt. Was treibt mich an? Die Flucht vor Langeweile und Alltag, die Abenteuerlust und/oder Neugier? Will ich von etwas weg oder zu etwas hin? Unterwegs sein bedeutet Fragen nicht beantworten zu können, aber so zu tun, als hätte man für alles eine Antwort. „Go big or go home!“, noch so ein großspuriger Satz von Leuten, die mit schmalen Reifen unterwegs sind. Einige sammeln zigtausend Freunde und Follower in ihren soziale Netzwerken. Zwischen all ihren Posts und Comments übersehen sie den Sinn der Reise. Wenn das Unterwegssein zum Content-Generator verkommt, verkümmert der Ausblick auf den Horizont. „The interruptions are the journey“, schrieb Ted Simon, der alte Guru des Motorradreisens, in einem seiner Bücher, als es noch kein Facebook und Instagram gab. Ich bin unterwegs, weil meine Seele Fernweh hat. Ich bin ihr einfach nur gefolgt. Ich bin ihr Follower und sie ist mein Influencer. Meine Seele, das war es was ich gesucht habe. Nein, anders herum: sie war schon da, ich wusste es nur nicht.

Eine Antwort

  1. Obwohl ich den Text ja schon kannte, habe ich ihn doch wieder mit Interesse gelesen. Gefällt mir immer noch…schön geschrieben…regt auch Daheimgebliebene zum Nachdenken an ????

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